Internationaler Umweltkampftag 2020
Die Corona-Pandemie mit der von ihr verstärkten Weltwirtschafts- und Finanzkrise beherrscht das Weltgeschehen. Der Übergang zur weltweiten Umweltkatastrophe ist dadurch aber keineswegs abgeschwächt, im Gegenteil: Der CO²-Gehalt der Atmosphäre steigt weiter an, die Rodung der Regenwälder wurde u.a. durch die faschistoide Bolsonaro-Regierung in Brasilien noch beschleunigt. Durch das Abtauen antarktischer Eisschilde und des Grönlandeises ist ein Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter im Jahr 2100 zu erwarten, Im März entstand das bisher größte Ozonloch über der Arktis. Vermüllung der Weltmeere, Artensterben und die Zeitbombe Atomkraftwerke sind weitere Faktoren. Weltweit sind Millionen Menschen von Überschwemmungen, Waldbränden und Dürrekatastrophen betroffen. Die Zerstörung der Lebensgrundlagen wurde wesentlicher Faktor für den Anstieg der weltweiten Flüchtlingsbewegung auf über 80 Millionen Menschen.
Die Arbeiter-, Umwelt- und Jugendbewegung hat in den letzten Monaten gezeigt, dass Protestaktionen auch unter Beachtung des Gesundheitsschutzes wirkungsvoll durchgeführt werden können, im Kampf gegen eine teils weitgehende Einschränkung demokratischer Rechte durch die Regierungen. So gab es weltweit zum Schutz vor Covid-19 und am 1. Mai Demonstrationen und Kundgebungen. An der Bewegung „Black lives matter“ beteiligten sich Millionen Menschen, die Friday-for-Future-Bewegung beging am 25.9.2020 wieder einen „globalen Klimastreiktag“ und nicht zuletzt kämpfen Automobilarbeiter bei Nissan in Spanien, Renault in Brasilien, Smart in Frankreich, Daimler in Deutschland und viele weitere gegen Massenentlassungen, Werksschließungen und verschärfte Ausbeutung.
Die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung ist auch am diesjährigen Umweltkampftag eine zentrale Frage zur Stärkung der Durchsetzungskraft der kämpferischen Umweltbewegung. In unserem Kampfprogramm, das von der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz im Februar 2020 in Südafrika verabschiedet wurde, heißt es dazu: „Wir wollen uns nicht entscheiden zwischen Arbeitsplätzen und Umweltschutz – wir fordern beides! Nicht der Umweltschutz ist schuld an der Vernichtung von Arbeitsplätzen, sondern das Profitstreben der multinationalen Konzerne!“ und weiter: „Wir müssen weg von der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sowohl beim Antrieb, als auch bei Produktion und Wiederverwertung der Rohstoffe, (…) Kampf für 100% emissionsfreien Verkehr, für eine nachhaltige und umweltverträgliche Mobilität der Zukunft. Für eine Elektromobilität auf der Grundlage erneuerbarer Energien, wohl wissend, dass diese Technologien auch Nachteile mit sich bringen und nicht die Lösung sind. Für ein kostenloses öffentliches Verkehrswesen nach den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen mit einer Elektro- und Wasserstoffmobilität auf der Grundlage vor allem regional erneuerbarer Energien. Dadurch können gleichwertige Ersatzarbeitsplätze geschaffen werden. Der Individualverkehr muss reduziert werden.“
In diesem Sinn fördern wir Demonstrationen, Aktionen, betriebliche und gewerkschaftliche Aktivitäten zur Stärkung der internationalen Umwelt- und Arbeiterbewegung gegen die kapitalistische Profitwirtschaft, die jeden gesellschaftlichen Fortschritt unterminiert. Wir haben deshalb im Kampfprogramm beschlossen: „Wir brauchen eine Strategiedebatte in den Autobelegschaften über antikapitalistische, gesellschaftliche und sozialistische Alternativen – gegen jede antikommunistische, antirevolutionäre und anti-antikapitalistische Stimmungsmache! Den sich verschlechternden Lebensbedingungen der Masse der Beschäftigten steht der wachsende Wohlstand einiger weniger Kapitalisten und internationaler Monopole gegenüber. Krisen und Kriege führen zu Chaos, zunehmendem Elend und auch zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.“
Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam gegen die umweltzerstörende Profitwirtschaft!
Für den Schutz der natürlichen Umwelt und den Erhalt der Gesundheit der Menschen!
Gemeinsam gegen die weltweite tausendfache Vernichtung von Arbeitsplätzen!
Für die 30 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
Hoch die Internationale Solidarität!