Das war die Quintessenz einer hoch spannenden Gesprächsrunde der Duisburger Arbeiterplattform im Internationalistischen Bündnis. Mit zahlreichen Besuchern und kompetenten Referenten wurde sie am 08.08.21 in Duisburg durchgeführt.
Markus Stockert,Stahlarbeiter aus Duisburg,erklärte die grundsätzliche Bedeutung und Herkunft von Mobbing und Repression. Dass es in allen gesellschaftlichen Bereichen stattfindet und Ausdruck der Destruktivkräfte des Kapitalismus ist. Es zielt darauf ab, die Belegschaften zu spalten und einzuschüchtern, deswegen gehört es mittlerweile fest zu den Unternehmensstrategien. Gerade gegen klassenkämpferische Kollegen und die Perspektive des echten Sozialismus nimmt es zu.
Peter Römmele, auch Stahlarbeiter und Landesvorsitzender der MLPD in Nordrhein-Westfalen, berichtete über den erfolgreichen Kampf gegen eine schriftliche Abmahnung und Kündigungsandrohung von Thyssenkrupp. Nachdem ihm klar wurde, das es sich gegen den wachsenden Kampfwillen und Einfluss der MLPD und ihre Betriebsgruppen richtet, drehte er den Spieß um und verklagte Thyssenkrupp. Damit brachte er dem „Riesenkonzern“ eine wichtige Niederlage bei. Das ist wichtiges Signal an die Stahlarbeiter und für einen Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Belegschaft.
Christine Zuber klagte gegen ihre Strafversetzung, weil sie zurecht auf notwendige Atempausen durch das Tragen von FFP2 Masken bestand. Sie schilderte sehr deutlich, wie mit Strafversetzung in Krankenhäusern gearbeitet wird, dass dies verbunden ist, mit Mobbing gegen jeden der nicht so spurt wie die Krankenhausleitung.
Ulrike Held aus Tübingen, Psychotherapeutin und aktiv im Frauenverband Courage, wies die gesundheitlichen Schäden von Mobbing nach. Wie es systematisch die Betroffenen krank macht und langfristige Folgen haben kann. Sie entwickelte auch gute Vorschläge und Strategien, wie man konkret mit Mobbing umgehen kann. Sie wies darauf hin, dass gerade das antikommunistische Mobbing aufgrund der Weltanschauung zunimmt, aber auch wegen Hautfarbe, Herkunft oder sexuelle Ausrichtung sich verschärft.
Mit dem Rechtsanwalt Frank Stierlin, war ein erfahrener Jurist in Klagen gegen Mobbing und Repression dabei. Er machte deutlich, dass der juristische Weg damit verbunden sein muss, an die Öffentlichkeit zu gehen und eine breite Solidarität zu organisieren. Er wies nach, dass es ein bewusstes Vorgehen von Betriebsleitungen ist gegen kämpferische und revolutionäre Kollegen. Dafür haben sie die Möglichkeiten, über das Betriebsverfassungsgesetz und das Grundgesetz. Dafür gibt es spezialisierte Anwälte, die Betriebe beraten, wie sie unliebsame Kollegen loswerden können. Er berichtete über Fälle, wo Arbeitsabläufe verändert wurden, wodurch Fehler provoziert wurden, um kämpferischen Kollegen Abmahnungen zu erteilen.
Nach dieser allseitigen Einführung in das Thema gab es eine hoch spannende und kritische Diskussion mit über 20 Redebeiträgen. Die Veranstaltung und die Referate wurden begrüßt, verbunden mit helfenden Kritiken. Dass die Konzerne diese Methoden anwenden müssen, ist Ausdruck ihrer Defensive. Sie sind gezwungen alles zu unternehmen, um die Belegschaften zu spalten und vor allem die Kollegen vom wissenschaftlichen Sozialismus und Zusammenarbeit mit der MLPD abzuhalten. Ein Redner machte deutlich, das man damit fertig werden kann, wenn man organisiert ist, sich theoretisch wappnet und eine feste Überzeugung entwickelt. Das verband er mit dem Beispiel von Ernst Thälmann der trotz Isolationshaft, Folter und KZ nicht gebrochen werden konnte.
Einzelne Redner machten die ganze Tragweite von Mobbing und Repression deutlich. So ein Betriebsrat der berichtete wie durch gezielte Verleumdungen ein Spießrutenlauf im täglichen Leben begann und deswegen auch vom türkischen Staat beobachtet und verfolgt wird.
Es wurde klar, damit wird ein Einzelner kaum fertig und ist es eine wichtige Aufgabe für alle Arbeiter, die parktische Arbeitersolidarität zu organisieren. Die Mobber und Vorstände müssen angegriffen und die Hintergründe für Mobbing entlarvt werden. Dann können auch die Mehrheit der Kollegen durchblicken und verstehen worum es geht. Aber auch wie wichtig die medizinische und therapeutische Hilfestellung ist, um Mitwirkung von Mobbing fertig zu werden.
Die ganze Veranstaltung zeigte den notwendigen Aufbau der Arbeiterplattform, gegen jegliche Spaltung. Die Organisierung des Zusammenhalts und dass dieses Thema in der Öffentlichkeit noch viel breiter als gesellschaftliches Problem des Kapitalismus grundsätzlich angegriffen werden muss. Viele freuen sich darüber, dass nach dieser Pilotveranstaltung, diese an verschiedenen Orten durchgeführt werden sollen. Dazu wurden die Referate auf Video aufgenommen und jetzt überarbeitet und im Rahmen der Arbeiterplattform des Internationalistischen Bündnis zur Verfügung gestellt.