Der letzte Sonntag (20.08.17) war für die Aktiven der Wählerinitiative Halle ein spannender Tag: Gleich morgens ging es los, um im Mansfelder Land Plakate aufzuhängen. Mit dabei waren auch Ilona Janda (Kandidatin der Internationalistischen Liste/ MLPD auf der Internationalistischen Liste) und Tassilo Timm, Direktkandidat in Halle/ Saale und auf Platz 1 der Landesliste Sachsen-Anhalt.
Nachmittags waren wir als Wählerinitiative bei den Imkern Ingolf und Ralf zu einer Besichtigung der Holzmarkenimkerei in Wolferode (bei Eisleben) eingeladen. Beide sind Unterstützer unseres Direktkandidaten für Mansfeld-Südharz Adrian Mauson. Dass das eine Herzenssache für die beiden ist, wurde im Laufe des Tages deutlich. So kamen angeregte Gespräche auf.
Für viele erheiternd war, dass auf dem Grundstück der beiden Gastgeber, die alte Apfelsorte ‚ Ananasrenette ‚ wuchs. Sie war – so wird erzählt – die Lieblings-Apfelsorte Lenins im Schweizer Exil gewesen. Nachdem sich alle stärken konnten, hatten wir die seltene Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeit der Imker zu bekommen. Adrian Mauson selbst half bereits mehrmals bei biologisch wirtschaftenden Gartenbauern im Umland von Halle aus, und wusste daher auch praktisch, wie arbeitsintensiv die Erzeugung ökologischer Lebensmittel ist.
Alle Gäste waren sehr interessiert an der darauffolgenden Vorführung der beiden Imker. Es wurde allen auch im Falle des Imkern deutlich, wie viel Arbeit es bedeutet, die Zusammenarbeit von Mensch und Bienen möglichst nachhaltig zu gestalten. Interessant waren die Maßnahmen um die Varroa-Milbe in Schach zu halten, die drei verschiedenen Honigernten im Jahr oder auch die vielen verschiedenen Produkte, die schonend und nachhaltig aus dem Honig, den Pollen und dem Wachs gewonnen werden können.
Für uns war es ein sehr gutes Beispiel für die mögliche Einheit von Mensch und Natur. Diese wird aber durch die Umweltzerstörung existenziell bedroht! So wurde die Forderung ‚Umweltschutz und Arbeitsplätze‘ hier für uns lebendig: Durch verantwortungsvolles Imkern und anderer, bspw. landschaftspflegender Arbeit, ist beides teilweise vereinbar. Doch dem sind klare Grenzen gesetzt, schließlich wird im staatsmonopolistischen Kapitalismus in immer mehr Wirtschaftsbereichen Maximalprofit angestrebt, wie spätestens seit dem Dieselskandal vielen klar geworden ist.
Die beiden erzählten von ihrer Sorge, dass es zu einer dramatischen Situation wie in China kommen könne. Dort werden Blüten in einigen Regionen bereits mit der Hand bestäubt, weil keine Bienenvölker mehr in der Nähe leben. So traf auch die umweltpolitische Forderung der Internationalistischen Liste/ MLPD, ‚Strafrechtliche Verfolgung von Umweltverbrechern‘, voll ins Schwarze: Konzerne wie Bayer deklarieren Neonicotinoide (‚Spritzgifte‘) als ‚bienenunschädlich‘. Doch das entspricht nicht der Realität: Die Bienen werden durch Spritzgifte orientierungslos und sterben, weil sie nicht zum Bienenstock zurückfinden. Genauso auch die Forderung ‚Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter‘ wird beim Thema Honig deutlich: Handelsmonopole drücken den Einkaufspreis so stark es geht, sodass fast nur noch Mischhonige (aus EU/ Nicht-EU-Ländern) gekauft werden können. Das erschwert Imkern hierzulande das wirtschaftliche Überleben, mindert die Qualität und macht den Irrsinn der Nahrungsmittelversorgung im Kapitalismus deutlich.
Allgemein wurde die Vorführung mit großer Ernsthaftigkeit verfolgt, wir konnten besonders viel über die praktische Tätigkeit der Imker lernen und uns Kennenlernen. Zum Dank bekamen die beiden einen Karl-Marx-Sekt überreicht, das umweltpolitische Buch ‚Katastrophenalarm‘ wechselte den Besitzer und wir versprachen uns einander in den kommenden Tagen und Wochen noch öfters zu treffen, um das Bündnis weiter bekannt zu machen und aufzubauen.
Internationalistisches Bündnis Halle/ Saale