Der Bündnis-Rat ist ein Arbeits- und Entscheidungsgremium – das höchste zwischen den Kongressen des InterBündnisses. Die Treffen des Bündnis-Rats haben immer viel zu diskutieren und entscheiden und waren daher immer sehr auf die Arbeit konzentriert. Das 11. Treffen des Bündnis-Rats vom 16. September 2018 in Hamburg jedoch begann mit einem Kulturprogramm bereits am Samstag, den 15. September.
Erste Station des Kulturprogramms war ein Besuch der Gedenkstätte (für) Ernst Thälmann, dem konsequenten Antifaschisten und Vorsitzenden der KPD, der im August 1944 nach 12 Jahren Haft brutal von den Faschisten ermordet wurde. Die Gedenkstätte wurde mit viel historischer Sorgfalt und privatem Einsatz in seinem ehemaligen Wohnhaus in der Tarpenbekstraße am jetzt zu seinem Andenken benannten Ernst-Thälmann-Platz eingerichtet und kann jedem historisch Interessierten nur dringend empfohlen werden. Es ist die Fülle der Details aus dem Leben dieses großen Anführers der Arbeiterbewegung und die vielen Ausstellungstücke, Fotografien, Texte und Zitate, die die Gedenkstätte auszeichnen. Die Delegaten der Trägerorganisationen im Bündnis-Rat hinterließen, ebenso wie der geschäftsführende Ausschuss der zentralen Koordinierungsgruppe für das InterBündnis, anerkennende und klare Worte im Gästebuch der Gedenkstätte. Das InterBündnis wird am 18.8.19 anlässlich des 75. Jahrestages seiner Ermordung eine Gedenkfeier auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald veranstalten.
Um 18 Uhr begann der gemeinsame Kulturabend der Verbrüderung und der Solidarität – auch das war etwas Neues. Schon länger wuchs der Wunsch, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen und gemeinsam zu feiern. Und wenn der Bündnis-Rat feiert, dann bleibt er nicht unter sich: 65 Teilnehmer – die Mitglieder des Bündnis-Rats, aber auch Hamburger Genoss*innen von ATIF und der MLPD, Rebellen und Courage-Frauen und viele mehr kamen zu diesem ersten Kulturabend des Bündnis-Rats.
Die türkisch/kurdische Musikgruppe Grup Cemre eröffnete den Abend, später wurde noch von und gemeinsam mit Pepperoni gesungen. Es gab, passend zum Ausflug am Nachmittag, einen interessanten Beitrag der Hamburger Freundinnen und Freunde über Ernst Thälmann. Stefanie von den Deutsch-philippinischen Freunden zitierte aus ihren Brieffreundschaften mit politischen Gefangenen auf den Philippinen, die dort oft unter unwahren Anschuldigungen, ohne jegliche Beweise und ohne Gerichtsverfahren Jahre und Jahrzehnte inhaftiert werden. Sie hatte spezielle Buntstifte organisiert und ihrem Brieffreund geschickt, damit er ein Kinderbuch für seine Kinder schreiben und illustrieren konnte. Ibrahim, der Vertreter des Demokratischen Komitees Palästinas übte mit den Besuchern „Hoch die internationale Solidarität“ auf arabisch. Fritz Ullmann, Stadtverordneter des LF – Linkes Forum in Radevormwald berichtete Lustiges und Skurriles von der Arbeit im Stadtrat. Neben verschiedensten Liedern aus der Umwelt,- Frauen und Montagsdemobewegung konnte alle mit einem Thüringen-Quiz überprüfen, wie gut sie sich in Thüringen auskennen.
Das Kulturprogramm wurde von den Teilnehmern als großer Erfolg und eine Bereicherung der Zusammenarbeit bewertet. Zwar wird der Bündnis-Rat ein so umfangreiches Programm nicht bei jedem seiner Treffen genießen können, aber eines ist klar: Gemeinsame kulturelle Aktivitäten soll es wieder geben!