Der Frauenverband Courage e.V. fordert dies schon lange, Neben der Forderung nach sofortiger Evakuierung haben wir auch praktische Soforthilfe geleistet. Im Rahmen des Solidaritätspakts von Solidarität International e.V. und der Selbstorganisation von Flüchtlingen und Einwohnern auf Lesbos „Oxi – Lesbos resists Corona!“ hat unser Frauenverband bereits im März diesen Jahres 70 Nähmaschinen, Stoffe und Zubehör für das Nähen von Schutzmasken gesammelt und gespendet.
Die Situation in Lagern wie Moria ist unerträglich und menschenunwürdig.
Mehr als 12.000 Menschen, darunter viele traumatisierte Personen, Frauen und Kinder, leben in einem Lager, in dem nur Platz für 2800 Menschen ist. Sie machen gemeinsam mit Unterstützern schon lang auf ihre Lage aufmerksam und fordern „Free Moria“!
Als die ersten Corona-Fälle aufgetreten sind – ein halbes Jahr später als erwartet! ., wurden die erkrankten Personen ohne medizinische Versorgung in einer Baracke isoliert.
Jetzt ist an mehreren Stellen des Lagers, unter anderem der Isolierstation, Feuer ausgebrochen! Offensichtlich haben es verzweifelte Bewohner selbst gelegt. Zum Teil werden in der Presse Gerüchte von Anschlägen durch Inselbewohner oder „Krawallen“ durch Lagerbewohner verbreitet. Das führt dazu, die solidarischen Inselbewohner und die BewohnerInnen des Lagers auseinander zu bringen und dazu, die Flüchtlinge und die Flüchtlingssolidarität auf Lesbos und international in Misskredit zu bringen!
Die deutsche Regierung ist durchdie Abschottung der Grenzen mitverantwortlich für die Lage der Flüchtlinge! Das Mitleid vieler Politiker kann man angesichts jahrelanger Ignoranz nicht ernst nehmen. Niemand kann die Menschen jahrelang in menschenunwürdigen Zuständen zusammenpferchen, den Ausbruch der Corona-Pandemie riskieren und sich dann über ihre berechtigtes Aufbegehren wundern! Es geht um Menschenleben!
Das „Argument“, erst müsse eine europäische Lösung her, bevor Deutschland handeln könne ist erbärmlich! Deutschland kann die Flüchtlinge von Moria auch ohne weiteres alleine aufnehmen. Bei 3400 Städten und Gemeinden wären es nicht mal 4 Personen pro Stadt!
Wir geben den Flüchtlingen von Moria eine Stimme und fordern von der Bundesregierung: Holen Sie die Flüchtlinge von Moria nach Deutschland!
Bundesvorstand
Frauenverband Courage