Wir veröffentlichen hier ein Interview, das ursprünglich in der Roten Fahne Nr. 14/2020 abgedruckt wurde.
Was hat sich getan, seitdem der überparteiliche Aufruf „Gib Antikommunismus keine Chance“ veröffentlicht wurde?
In der letzten Woche haben wir begonnen, den Aufruf breit zu bewerben und Unterstützungsunterschriften zu gewinnen. Der Initiatorenkreis hat eine Webseite (www.gibantikommunismuskeinechance.de) eingerichtet, um alle Informationen zur Bewegung gegen den Antikommunismus, die wir mit dem Aufruf gestartet haben, öffentlich verfügbar zu machen. Dort kann man auch Materialien herunter laden. Im InterBündnis haben wir den Aufruf massenwirksam aufgearbeitet und in einer ersten Auflage von 10.000 Stück produziert. Seit dem Wochenende ist diese Flugschrift verfügbar und fast die Hälfte ist schon verteilt! Zeitnah sollen Aufkleberserien folgen.
Das war ja ein sehr ereignisreiches Wochenende. Was hat die Aufstellung der Lenin Statue durch die MLPD mit der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance“ zu tun?
Mit der Aufstellung der Lenin-Statue in Gelsenkirchen hat die MLPD dem Antikommunismus selbst eine Niederlage beigebracht und eine Debatte über die Bedeutung Lenins in der breiten Öffentlichkeit ausgelöst. Das ist genau das, was wir mit der Bewegung erreichen wollen. Bestimmend ist die Offensive. Jetzt greifen wir die Antikommunisten an, indem wir uns weigern, uns zu verbergen, indem wir ihre Verbrechen und deren Opfer benennen, und indem wir entlarven, mit wem sie im Bund stehen und wessen Drecksarbeit sie da eigentlich machen. Letztlich stehen hinter dem Antikommunismus die rückschrittlichsten Elemente der bürgerlichen Klasse, und deswegen sind Faschisten selbstverständlicher Bestandteil jeder antikommunistischen Kampagne.
Welche Beschlüsse fasst der Bündnis-Rat des Internationalistischen Bündnisses zur Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance“?
Der Bündnis-Rat hat eine 6-köpfige Arbeitsgruppe aufgestellt, die Analysen zum Antikommunismus zusammenführen und weitere Aktionsvorschläge machen soll. Dazu ruft der Bündnis-Rat die Trägerorganisationen und lokalen Bündnisse auf, den Aufruf zu unterstützen und zu bewerben sowie die Initiative zu örtlichen „Gib Antikommunismus keine Chance“-Diskussionsveranstaltungen zu ergreifen. Außerdem hat der Bündnis-Rat die MLPD zur Aufstellung der Lenin-Statue offiziell beglückwünscht.
Wie entwickelt sich die Debatte um die Frage des Antikommunismus und die Unterschriftensammlung mit dem Aufruf?
Wir erleben allgemein großes Interesse und bekommen täglich Rückmeldungen und Anfragen. Viele schreiben uns, dass der Aufruf genau richtig ist, aber manche haben selbst Angst vor antikommunistischer Repression an ihrem Arbeitsplatz oder sogar in ihrem Umfeld, wenn sie den Aufruf offen unterstützen würden. Das unterstreicht deutlich, wie wichtig diese Offensive gegen den Antikommunismus ist.