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Solidaritätsschreiben an die streikenden Automobilarbeiter in Belarus

Liebe Kolleginnen und Kollegen,


seit mehreren Tagen steht ihr im Streik zusammen mit den Bergleuten und Arbeitern anderer Branchen. Ihr führt einen mutigen politischen Kampf für demokratische Rechte gegen das Lukaschenko-Regime und eine Verbesserung eurer ganzen Lebensverhältnisse. Wir solidarisieren uns mit eurem Streik für mehr Demokratie, für die Freilassung der politischen Gefangenen, für transparente Wahlen und gegen die massive Unterdrückung der breiten Protest- und Volksbewegung in Belarus.
Wir protestieren gegen die Verhaftung von Streikführern und Aktivisten, wie Dmitrij Kudelewitsch – Aktivist der Kaligruben von Soligorsk, oder Jewgeni Bochwalow, dem Vorsitzenden des Streikkomitees des Minsker Automobilwerks, und Sergej Dylewski, Mitglied des Streikkomitees des Traktorenwerks von Minsk.
Im Kampf für demokratische Rechte und Freiheiten in Belarus ist es genau richtig, dass sich die Arbeiter mit machtvollen Streiks an die Spitze des Kampfs stellen, zumal Wachsamkeit gegenüber der EU als auch gegenüber Russland angebracht ist.
Euer Streik gibt auch einen Vorgeschmack auf mögliche zukünftige harte Kämpfe, auch in anderen Ländern. Ihr müsst euch mit aller Härte gegen brutale Polizeigewalt durchsetzen!


Wir internationalen Automobilarbeiter stehen an eurer Seite. Eurem mutigen Kampf wünschen wir viel Erfolg! Auf der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz im Februar 2020 in Vereeniging in Südafrika haben Delegierte aus 19 Ländern ein Internationales Kampfprogramm beschlossen. Darin heißt es: „Die politische Unterdrückung der Kämpfe der Automobilarbeiter*innen und ihrer Familien wurde forciert. Gleichzeitig entwickelt sich international ein Stimmungsumschwung, der sich in
einem wachsenden Selbstbewusstsein und der Zunahme von Kämpfen ausdrückte“. Euer Kampf reiht sich dahingehend lebendig ein. Bleibt ausdauernd und stark!
Wir schlagen euch einen Solidaritätspakt zur gegenseitigen Unterstützung vor. Im Rahmen dieses Paktes könnten wir euren Kampf breit bekannt machen und zum Beispiel gegenseitige Besuche organisieren. Die Arbeiter müssen international zusammenhalten. Vereint sind wir eine unbesiegbare Kraft.
Bitte informiert uns über den weiteren Verlauf eures Kampfs und teilt uns mit, was ihr von der Idee des Solidaritätspaktes haltet.
Hoch die Internationale Solidarität!

Mit solidarischen Grüßen
Ed Cubelo (Philippinen), Dieter Schweizer (Deutschland) Koordinatoren der ICOG